Noch als Citroën: DS 3 BlueHDI 120 „So Paris“ Fahrbericht

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Der Citroën DS3 heißt nun nur noch DS 3. Die Marke Citroën und DS sind weiterhin eine Familie, nur eben soll „die DS“ sich als Eigenmarke im besonderen Chic präsentieren. Wenn man den Blick am DS 3 „So Paris“ schweifen lässt, dann scheint diesem Modell noch nicht völlig klar geworden zu sein, dass er nicht mehr Citroen tragen soll. Überall finden sich noch Überreste des alten Modells. Nur an den Xenon-LED-Scheinwerfer erkennt man die neuen Modelle, die nicht mehr als Citroen gelten.

Wohl erst der neue DS 5 kann selbst von sich behaupten, kein Citroën mehr zu sein – auch wenn es nur ein Facelift des alten Citroen DS5 ist. Mit der Markenvielfalt klappt es bei PSA also vorerst noch nicht perfekt. Da werden sicher noch einige fragende Gesichter im Laden stehen (die Marke DS soll „Premium-Auftritte“ bekommen) und sich fragen, warum hier ein Citroen herumsteht.

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Zurück zum wesentlichen. Auch der DS 3 BlueHDI 120 ist quasi nur ein Facelift gegenüber dem alten Modell. Die neuen Scheinwerfer (optional) passen exakt in die Lücke der Vorgänger. Das Facelift scheint primär notwendig aus Gründen, die uns nur die EU erklären kann. In Kurzform hat man sich dafür Bezeichnungen wie EU6-Norm ausgedacht, die von Dieselmotoren verlangt weniger Stickstoffoxide auszustoßen. Der gesamte CO2-Ausstoß pro Kilometer liegt beim DS 3 BlueHDI 120 bei 94 Gramm. Dementsprechend soll der Normverbrauch bei 3,6 l/100km liegen.

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Obgleich bei den Kleinwagen kaum Dieselfahrzeuge verkauft werden, bietet DS gleich zwei Dieselmotoren für den DS 3 an. Der stärkere mit 120 PS (285 NM) benötigt laut Werksangabe nur 0,2 Liter mehr Sprit, bietet dabei aber 20% mehr Leistung. Klar, dass diese Rechnung nicht völlig aufgehen kann, denn im normalen Fahrbetrieb wirft der Bordcomputer bis zu 5,1 l/100km aus.

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Abgesehen vom Motor und den Scheinwerfern (vorne) bleibt alles beim Alten. Navigiert wird über das eMyWay Navigationssystem, welches über einen kleinen Drehknopf bedient wird. Das ist in Zeiten von Touchscreens und handgroßen Dreh-Drückstellern nur noch etwas für Geduldige. Bis auch Citroen und DS von des Peugeot iCockpit (PSA; vorgestellt im Peugeot 308) profitieren, wird noch etwas Zeit vergehen. Bis dahin bleibt auch der DS 3 mit diesem System im Wettbewerb zumindest von der Bedienung und Haptik zurück. Es bringt einen zielsicher an den gewünschten Endpunkt, auch wenn die „estimated time of arrival“ oft sehr opportunistisch eingestimmt ist.

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Das Lenkrad lässt sich auch mit dem Facelift nur in der Höhe verstellen und nicht zu sich heranziehen. Das trübt den Fahrspaß im kleinen Cityflitzer, welcher auch auf einfach umgesetzte Lenkeinschläge in der Innenstadt spezialisiert ist. Immerhin zerrt der Antrieb hier nicht bis in die Lenkung, dafür ist der 1,6-Liter Dieselmotor doch zu zaghaft unterwegs.

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Die Limited Edition „So Paris“ bringt einige Annehmlichkeiten mit sich. Wie etwa gesonderte Sitze mit Kontrastnähten Délice-Grau oder auch die Skyline von Paris in den hinteren Seitenscheiben sowie auf dem Armaturenbrett. Die „DS LED Vision“ lässt sich die Marke extra bezahlen. Dabei kann die Kombination aus Xenon und LED gar nicht wirklich mehr als eine herkömmliche Scheinwerfer-Konstruktion. Einziger Vorteil ist die höhere Leuchtkraft und vielleicht die sparsamen LEDs in der Standlicht-Fernlicht-Einheit. Kunststücke wie etwa die LED-Scheinwerfer bei Audi und Co. kann die Xenon-LED-Scheinwerfer-Kombination im DS 3 nicht vorweisen. Leider nicht einmal ein automatisches Fernlicht. Es kennt nur an oder aus.

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Der Richtungsanzeiger (auch Blinker genannt) mit dem Lauflicht (nur vorne) ist eine nette Spielerei aber nach meinem Eindruck bisher nicht zwingend notwendig. Mit anderen Worten, den saftigen Aufpreis (bis zu 1.090 Euro je nach Motorisierung / Ausstattung) für die DS LED Vision kann man sich aktuell noch sparen. Die Langlebigkeit und damit auch die Ersparnis bei den Birnen wird im Leben eines Kleinwagen ohnehin keine Rolle spielen. Eher noch die hohen Kosten, sollte der Scheinwerfer Opfer eines Parkremplers durch ein großes SUV geworden sein.

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Der DS 3 ist auch ohne Citroen im Namen weiterhin zu empfehlen, für solche, die einen etwas anderen Lebensstil pflegen und gerne zum Pariser Chic dazugehören möchten. Bei den Antrieben würde ich nach wie vor die spritzen, wie auch sparsamen Turbobenziner empfehlen (vgl. Fahrbericht THP 155 DS3 Cabrio). Was die zusätzliche Ausstattung angeht, lohnen die Xenon-LED-Scheinwerfer aktuell noch nicht den Aufpreis (maximal beim Wiederverkauf), die Rückfahrkamera ist hilfreich und sinnvoll, bei Dunkelheit aber völlig aufgeschmissen.

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„So Paris“ auch im Fahrbericht auf mein-auto-blog.

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DS 3 BlueHDI 120 „So Paris“

Reihenvierzylinder (quer) 1.560 cm³ (Turbolader)
120 PS bei 3.500 U/min
285 Nm bei 1.750 U/min
9,4 Sekunden von 0 auf 100 km/h
VMax 190 km/h
Kombinierter Verbrauch 3,6 l/100km (CO2: 94 g/km)
Testverbrauch 4,1 – 5,8 l/100km
Modellgrundpreis 23.990,00 Euro
Testwagenpreis 26.380,00 Euro

Text/Fotos: Fabian Meßner

3 Gedanken zu „Noch als Citroën: DS 3 BlueHDI 120 „So Paris“ Fahrbericht“

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