Winterreifen Test: Michelin Alpin 5

ALPIN 5

Eigentlich war der Alpin A4 von Michelin so gut, dass er kein Update benötigt hatte. Seit der Einführung 2010 hat das Gummi aus Frankreich zahlreiche Bestnoten bei den Tests gesammelt. Und doch bringt Michelin im Mai 2014 den Nachfolge für die durchaus wichtige Zollgröße der Kompaktklasse. Genauer gesagt wird der massentaugliche Reifen, namens Michelin Alpin 5, von 15 bis 17 Zoll ausgeliefert. Wie gut das neue symmetrische V-ähnliche Profil mit Lamellenschnitt wirklich ist, durften wir bereits auf einem zugefroren See in Finnland austesten – und so viel sei gesagt, der Pneu hat Grip!

Ein Winterreifen, der in Europa von Oktober bis April eingesetzt wird, sieht nur selten echten Winter. Zugleich muss der Pneu aber auch auf Schnee und Eis funktionieren, obwohl vor allem in Deutschland nur wenige Tage wirklich schneebedeckte Straßen ein Thema sind. Die Hauptaufgaben liegen im Bereich Nässe, genauso wie trockene (geräumte) Straßen nicht zu vernachlässigen sind.

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Die Lauffläche unterliegt dabei drei Kernaufgaben: dem Zahnradeffekt, dem Kralleneffekt, sowie dem Kontaktflächeneffekt. Durch sein laufrichtungsgebundenes Profil, das zudem über Profilblöcke mit hohem Negativanteil verfügt drückt sich der Reifen einerseits wie ein Zahnrad in den Schnee, kommt des Weiteren auch gut mit Aquaplaning klar. Die Lamellenanzahl konnte gegenüber dem Alpin A4 um 16% gesteigert werden, genauso nahm das Profilmuster um 12% zu. Generell greifen sich die Lamellen wie Krallen in den Schnee und erzeugen so Traktion und vor allem Vortrieb.

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Nie zu vernachlässigen ist die Kontaktfläche, denn nur wenn der Reifen so viel Kontakt wie möglich mit dem Untergrund hat, kann er auch überhaupt Grip aufbauen. Um diese Fläche so groß wie möglich zu gestalten, haben die Michelin Ingenieure „ausgestaltete Profilmuster mit spezieller Ausrichtung entwickelt, sodass sich die Lamellen im Profilblock selbst blockieren. Effekt: Der Profilblock bleibt trotz seiner Lamelleneinschnitte stabil.“ Ergo lässt sich ein Fahrzeug mit diesem Reifen auch bei Lenkeinschlag noch präzise steuern.

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Lohnt es sich denn überhaupt generell einen neuen Winterreifen zu kaufen? Auf jeden Fall! Alleine im internen Vergleich ist der neue Alpin 5 fünf Prozent eher wieder auf null gebremst (nasse Straße) als sein Vorgänger. Auf verschneiter Straße, wo an sich jeder Zentimeter ein Gewinn ist, sind es laut TÜV Süd 3%.

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Wie aber spiegeln sich diese Zahlen und Fakten auf der Straße wieder. Für die Straße können wir leider an dieser Stelle keine Aussage machen, denn getestet wurde der Alpin 5 nur in jenem Umfeld, das er in Deutschland wohl nur selten zu sehen bekommen wird: Eis und Schnee. Wohlbemerkt mehr Eis als Schnee! Auf harmlosen 1,6 TSI Golf VII aufgezogen versprach es ein langwieriger Ausflug auf den See zu werden, der im Februar eine 60 Zentimeter dicke Eisschicht innehat. Doch weit gefehlt, so viel Grip an der Vorderachse hat schon lange kein Frontkratzer mehr gezeigt. Hier bekam das Wort –Kratzer auch noch eine ganz neue Bedeutung. Denn Runde um Runde wurde das Eis noch tückischer, aber die Geschwindigkeiten eher schneller als langsamer.

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Mit zunehmenden Vertrauen in den neuen Reifen fiel die Fahrt auf dem eng absteckten Kurs immer einfacher und spaßiger zu werden. Aus Kurven heraus bis in die nächste enge waren Geschwindigkeiten von bis zu 50 km/h kein Problem, auch das hin und wieder anklopfen am vorrausfahrenden Fahrzeug war gar einfach ohne das Messer zwischen den Zähnen zu haben. Auf der Gerade ging es auch recht flott weiter und einbremsen ließ sich der Klassenprimus auch ohne weiteres. Nur die „Helferlein“ haben nicht wirklich geholfen, sondern den Reifen leider in seinen Fähigkeiten etwas beschränkt. Das „müh“ was noch mehr und schneller gegangen wäre, ließ auch das abgeschaltet ASR nicht zu…denn es meinte immer wieder einzugreifen.

Text: Fabian Meßner

Fotos: Michelin

4 Gedanken zu „Winterreifen Test: Michelin Alpin 5“

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