Angetestet: Der neue Lexus IS 300h im Schnelltest

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Lediglich drei Stunden Zeit waren gegeben, den neuen Lexus IS 300h zu testen. Zugegeben: Das war nicht viel! Doch der Vollhybrid hat trotz „Zeitmangels“ einen bleibenden Eindruck hinterlassen.

Rein äußerlich wirkt die Limousine in der F Sport Variante von vorn recht aggressiv und massig. Vor allem der Diabolo-Kühlergrill mit den kleinen Chrom-Applikationen und dem „Gitternetz-Finish“ fallen direkt auf. Durch die 18-Zöller gewinnt der Lexus zudem an Standfestigkeit. Betrachtet man den Hybriden von hinten, wird die Ansicht etwas ruhiger und schmaler. Die klassischen „L“-Leuchten wirken nicht nur werbetechnisch gut, sondern geben der Rückansicht etwas Schnittiges. Etwas schlichter fällt dafür die Seitenansicht aus.

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Im Inneren sitzt es sich sehr kompakt, aber gleichzeitig komfortabel. Statt weitläufiger Bewegungsfreiheit scheint Lexus hier auf ein gut zu händelndes Cockpit mit Design zu setzen und fügt daher auch Sportsitze und ein ledernes Sportlenkrad hinzu. Das Multimedia-System wurde zwar nicht genau unter die Lupe genommen, scheint jedoch leicht verwirrend und bedarf wohl ein wenig „Eingewöhnungszeit“, denn die aktuelle Routenführung zu unterbrechen und anschließend fortzusetzen bedurfte mehreren Minuten und der Hilfe des Beifahrers. Im Gegensatz zum Vorgänger bietet der IS 50 Prozent mehr Beinfreiheit vor der Rücksitzbank, was persönlich leider nicht getestet werden konnte, optisch aber als ausreichend wirkt. Die Batterie des Vollhybriden befindet sich hier unterhalb des Kofferraums, was einem doch überraschend geräumigen Kofferraum (450 Liter) nicht im Wege steht.

Zur Verfügung steht beim 300h ein 143PS-starker Elektromotor, der in Verbindung mit dem benzinbetriebenen Vierzylinder mit 181 PS eine Gesamtstärke von 223 PS erbringt. Dabei werden laut Lexus 4,3 l auf 100 km verbraucht, was wiederum die geringsten CO2-Emissionen (99g/km) seiner Klasse darstellen. Gefahren werden kann diese Stärke in den Modi ECO, NORMAL, SPORT S und SPORT S+. Der Unterschied von ECO zu SPORT (bzw. SPORT S+) ist hier mehr als nur deutlich spürbar! So sehr die Umwelt geschont werden sollte: Der ECO-Modus konnte den Fahrspaß im SPORT-Modus nicht ansatzweise erreichen. Zusammen mit dem Sportfahrwerk und dem selbstständigen Schalten per Kippschalter kommt Freude und Dynamik ins Spiel und macht Laune auf mehr! Kurzzeitig kann man sogar vergessen, dass man einen Vollhybriden fährt, denn berührt man das Gaspedal mal nicht ganz so zimperlich, muckt der Lexus tatsächlich akustisch auf und bringt einen zum Schmunzeln.

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Sicherheitshilfen birgt der IS in Form eines Rückraum-Assistenten (Rear Cross Traffic Alert), welcher den Fahrer vor Querverkehr beim Rückwärtsfahren warnt, und einem Spurwechselwarner (Lane Departure Alert), der alles wieder in rechte Bahnen rückt, indem er vor einem unbeabsichtigten Verlassen der Spur hinweist. Zusätzlich zum ebenfalls vorhandenen Fernlichtassistenten (Automatic High Beam), ist zudem ein Totwinkel-Assistent (Blind Spot Monitor) vorhanden, der Fahrzeuge im toten Winkel erkennt und durch eine Leuchte am Außenspiegel warnt. Letztere fällt unwissenden Fahrern jedoch leider nicht direkt ins Auge, was die Hilfestellung des Assistenten in diesem Falle kaum umsetzbar macht.

Zusammenfassend ist und bleibt der Lexus IS 300h (F Sport Variante) ein Hybrid, der jedoch eine erfrischend sportliche Note mitbringt – wenn man den will! Hybrid-Fans dürften mit diesem Modell mehr als gut bedient sein, denn Komfort und Fahrspaß lassen sich hier mit einem umweltbewussten Gewissen gegen einen Preis von 45.900 Euro (F Sport) gut vereinbaren.

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Sebastian hat sich auf passion:driving logischerweise mit der Sportlichkeit befasst, während Bjoern auf Mein Auto Blog den Neuwagen als solches näher betrachtet hat.

Titelbild: Sebastian Bauer, passion:driving