Pacific Coast Highway: Der Tag als Stefan schlagartig fünf Jahre alterte

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Der Pacific Coast Highway oder auch als Route 1 bekannt, führt nicht nur über mehrere hundert Kilometer an der kalifornischen Westküste entlang, nein zu gleichen Teilen gibt es abwechslungsreiche Landschaft und aufregende Straßen.

Auf unserem Roadtrip haben wir uns die meisten Straßen irgendwie aufgeteilt, wollte einer nicht mehr fahren oder lieber Fotos während dem Fahren macht, wurde getauscht. Stefan bereut wohl noch heute, dass er auf nach einigen Kilometern auf der Route 1 das Lenkrad abgegeben hat. Er hatte bereits die weit geschnittenen Küstenabschnitte von Los Angeles aus hinter dem Steuer verbracht. Nach etwa 380 Kilometer, zog er es vor lieber wieder Bilder für das Roadbook zu schießen. Verständlich, die Landschaft ist so einmalig wie abwechslungsreich. Erst Palmen, dann dürre Einöden und irgendwo dazwischen lange Sandstrände und hohe Steinwände.

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Prompt als ich das Steuer wieder übernehmen durfte – im Ford Mustang spricht man eben von Fahren dürfen, nicht müssen – prasselte der Regen wieder auf das Stoffdach. Ein schlechtes Omen? Für mich nicht wirklich, ich liebe es bei Regen und Dämmerung zu fahren, noch lieber ist mir die Dunkelheit, was im Laufe des Abends noch folgen sollte.  Als schöne Küstenstraße ist die Route 1 sehr lang, keinesfalls langwierig oder gar langweilig. Insbesondere das letzte Stück vor unserem Nachtlager in Monterey, was in absoluten Zahlen ungefähr 130 Meilen waren, sollte mir einen schönen Abend bescheren und Stefan den Seitenhalt der Sitze testen lassen.

Most Western Point at the West Coast of the US
Most Western Point at the West Coast of the US

Links, rechts, links rechts, nicht einsehbare Kurven, wo nur durch ein 35 Meilen-Schild hingewiesen wurden, dass es enger werden könnte. Bei einem 15 Meilen-Schild ist dann aber auch wirklich Vorsicht geboten, hier geht es gefühlte 200° um die Kurve in einem extrem engen Kurvenradius. Ganz davon abgesehen das noch zu Beginn des kurvigen Abschnitts die Wellen gegen die Felsen, teilweise auch bis auf die Straße schlugen und im weiteren Verlauf links ein Abgrund von gut 200 Metern und mehr wartet und rechts die dicken unersättlichen Felswände die Fahrbahnbegrenzung waren. Der rote Ford Mustang mitten drin. Driven Reckless. Naja ganz so hart dann doch nicht, auch wenn Stefan etwas anderes sagen würde, kamen doch des Öfteren neckische Beschwerden von der Beifahrerseite. Regen, enge Kurven und wechselnder Belag, ganz abgesehen von den „Dip“ und „Bump“ Schildern, die darauf hinweisen sollte, dass es gleich etwas uneben wird. Alles Vorlagen um das Pony Car in eine unruhige Lage zu bringen, die natürlich wir gerne genießen würden. Dann wieder sind da diese großen Felswände, die uns den Lack zerkratzen könnten. Also lieber auf der Linie bleiben, sauber aus der Kurve raus und nicht direkt die volle Kraft auf die Kurbelwelle loslassen.

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So geht das über fast 100 Meilen, und in Stefan’s Worten war es „scheiß‘ lang“, mit anderen Worten er wäre a) gerne selber gefahren oder b) bei einem anderen Fahrer eingestiegen. Könnte ich die Route 1 noch einmal fahren, ich würde es tun. Am liebsten natürlich mit meinem Auto des Jahres, das auf diesen Strecken sicherlich jeden Meter unvergesslich machen würde. Aber auch jedes andere Auto, das ein wenig mehr auf Sport als auf Komfort ausgelegt ist, sollte hier für grenzenlosen Fahrspaß sorgen. Alles natürlich im Rahmen des gesetzlich Möglichen, obwohl ich offen zugeben muss, dass ich nicht alleine einen „anderen Fahrstil“ für diese Strecke gewählt habe. Eine alte Lexus-Limousine hatte ebenso die Sportreifen aufgezogen.

Text: Fabian Meßner

Fotos: Stefan Maaß

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